Thema vom 12.10.2025
Ein Thema zur Überwindung von Lebenshindernissen ist das „Wiedergutmachung“ von Schuld bzw. Schulden.

Die Folge von begangener Ungerechtigkeit bleibt auch in der natürlichen Welt die Wiedergutmachung von bestehender Schuld. Sehr deutlich zu sehen ist das Thema im Neuen Testament bei der Begegnung zwischen Jesus und Zachäus dem Zöllner:

Lk 19,8        Zachäus aber trat hin und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück!

In dieser Äußerung liegt ein Schlüssel, sich von seinem alten Leben abzuwenden und ein Neues zu beginnen. Weiter heißt es:

Lk 19,9        Und Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; 10   denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Durch die Sinneswandlung erfährt das Haus „HEIL“ (gr. „Soteria“ = Errettung) Es geht also um Vergebung der Schuld und geistl. Rettung aus Sünde!

Interessant ist, dass Zachäus sagt: „Die Hälfte gebe ich den Armen“. Also nicht alles, wie Jesus es beim reichen Jüngling fordert. Die Haltung macht aber klar, dass Zachäus seine Bindung an seinen Reichtum aufgibt. Die vierfache „Wiedergutmachung“ ist so im NT einzigartig.

Wiedergutmachung ist dennoch im Gesetz, AT verankert:

3Mo 5,21        Wenn sich jemand versündigt und Untreue begeht gegen den HERRN, indem er seinem Nächsten etwas Anvertrautes oder etwas Hinterlegtes oder etwas Geraubtes ableugnet, oder wenn er seinen Nächsten übervorteilt, 22 oder wenn er etwas Verlorenes gefunden hat und es ableugnet oder einen falschen Eid schwört wegen irgend etwas von alledem, womit sich ein Mensch versündigen kann; 23 wenn er nun sündigt und Schuld auf sich bringt, so soll er den Raub, den er verübt hat, oder das erpreßte Gut, das er erpreßt hat, oder das anvertraute Gut, das ihm anvertraut wurde, oder das Verlorene, das er gefunden hat, zurückerstatten; 24 auch alles, worüber er einen falschen Eid geschworen hat, soll er nach seinem vollen Wert zurückerstatten und noch ein Fünftel dazulegen; und zwar soll er es dem geben, dem es gehört, an dem Tag, da er sein Schuldopfer darbringt.

Die Einleitung ist zu beachten: Wenn jemand Untreue begeht gegen den Herrn, indem er
Dem Text ist zu entnehmen, dass eine Wiedergutmachung von begangener Schuld obligatorisch ist.

Einen weiteren Hinweis auf selbstverständliche Wiedergutachung ist der Begebenheit zu entnehmen, als nach der Begenbenheit des Ehebruchs von König David mit Bathseba der Prophet Nathan zu David kommt, um ihn mit seiner Schuld zu konfrontieren. Er benutzt dazu die folgende Geschichte:

2Sam 12,1        Und der HERR sandte Nathan zu David. Als dieser zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. 2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; 3 der Arme aber hatte nichts als ein einziges Lämmlein, das er gekauft hatte; und er nährte es, so daß es bei ihm und mit seinen Kindern aufwuchs. Es aß von seinem Brot und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt es wie eine Tochter. 4 Als aber ein Reisender zu dem reichen Mann kam, da reute es ihn, von seinen eigenen Schafen und von seinen eigenen Rindern eines zu nehmen, um dem Wanderer, der zu ihm gekommen war, etwas zuzubereiten; da nahm er das Lamm des armen Mannes und bereitete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.

David als König und Richter hörte die Story und fällte spontan das folgende Urteil:

2Sam 12,5        Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt; der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes! 6 Dazu soll er das Lamm vierfältig bezahlen, weil er dies getan und kein Erbarmen geübt hat!

David ordnet direkt in seine Urteil eine Wiedergutmachung an.
Erst danach offenbart im Nathan: „DU bist der Mann!“

Wiedergutmachung und offenbar gewordene Schuld sorgt dafür im inneren frei zu werden!